Schauspiel von Wajdi Mouawad
Als die Zwillinge Jeanne und Simon nach dem Tod ihrer Mutter deren Testament öffnen, ahnen sie nicht, dass damit ihrer beider Leben in den unausweichlichen Sog einer Vergangenheit ungeahnten Ausmaßes gerät. Der letzte Wille von Nawal Marwan fordert sie dazu auf, ihren bislang tot geglaubten Vater und ihren Bruder, von dessen Existenz sie nicht wussten, zu finden. Das Rätsel um die beiden Männer führt die Geschwister zu ihren Wurzeln, in das befremdliche Heimatland der Mutter, den Libanon. Widerwillig, misstrauisch und verstört finden die beiden zwischen überlieferten Legenden und schockierenden Berichten von den Massakern des Libanonkrieges die Splitter ihrer eigenen, zerrütteten Familiengeschichte.
Der im Libanon geborene frankokanadische Autor Wajdi Mouawad erzählt mit archaischer Wucht und in einer berührend poetischen Bildsprache ein Familiendrama antiken Ausmaßes und trifft damit zugleich ein hochaktuelles Thema: Die Entwurzelung junger Aussiedler und die Sehnsucht nach der eigenen Identität.
"Das schlichte Vertrauen, das Georgi in die archaische Wucht, diese Sprachgewalt von Mouawads poetischem wie brachialem Stück setzt, geht in treffenden Momenten, die schließlich durch das Wissen der Zwillinge über die eigene Herkunft bestimmt sind, sehr gelungen auf." Gießener Anzeiger
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Premiere am 03. November 2007 | Großes Haus
Dauer der Aufführung: ca. 2 Stunden
Inszenierung: Titus Georgi
Bühne und Kostüme: Katja Wetzel
Musik: Parviz Mir-Ali
Hermile: Christian Fries
Jeanne: Irina Ries
Simon: Isaak Dentler
Wahab: Benjamin Strecker
Sawda / Jihane: Kyra Lippler
Nawal 40 / Elhame: Carolin Weber
Nawal 14 + 19: Muriel Roth
Nawal 60 / Nazira: Tatja Seibt
Antoine: Gunnar Seidel
Nihad: Karsten Morschett
Abdessamad: Karsten Morschett
Chamseddine: Roman Kurtz
Arzt: Benjamin Strecker
Hausmeister: Gunnar Seidel
Fremdenführer: Benjamin Strecker
Malak: Roman Kurtz
weitere Rollen werden aus diesem Ensemble besetzt