Im alten Rom geht es drunter und drüber: Händels frühes Werk führt mitten hinein in die politischen und amourösen Wirren, die sich am Hofe Kaiser Claudios zutragen. Kaiser Claudio gilt als verschollen und seine Frau Agrippina setzt alles daran, ihren Sohn Nero zum neuen Kaiser von Rom ausrufen zu lassen. Im letzten Moment kehrt allerdings Claudio unerwartet zurück und präsentiert den Feldherrn Ottone als seinen Nachfolger. Agrippina spinnt eine Intrige mithilfe der jungen Poppea, in die sowohl Ottone als auch Nero und Claudio verliebt sind – doch Poppea verfolgt plötzlich ganz eigene Pläne… In Händels Frühwerk AGRIPPINA werden alle Register großer Emotionen und intriganter Spielarten gezogen, schließlich war die ursprüngliche Geschichte rund um die kapriziöse Kaiserin als Satire auf den päpstlichen Hof gedacht. Händel selbst konnte mit diesem 1709 im opernverwöhnten Venedig uraufgeführten Werk einen immensen Erfolg einfahren. Der Gießener Inszenierung glänzt durch hochkarätige Gastsolisten: In der Rolle des Nero debütiert der phänomenale und hochvirtuose Sopranist Valer Barna-Sabadus, dessen CD-Aufnahmen unter anderem mit dem Echo Klassik-Preis (für „Baroque oriental“) und dem Deutschen Schallplattenpreis (für „Hasse reloaded“ gemeinsam mit Michael Hofstetter) ausgezeichnet wurden. In der Partie des Ottone ist der Altist Terry Wey zu erleben. Nach ihrem Debüt als Leonora in Verdis OBERTO kehrt die Sopranistin Francesca Lombardi-Mazzulli in der Titelpartie der Agrippina nach Gießen zurück. Als Kaiser Claudio kehrt Hans-Christoph Begemann an seine alte Wirkungsstätte zurück – der Bariton gab 1992 sein Debüt am Stadttheater Gießen. Die Inszenierung liegt in den Händen von Balázs Kovalik, der nach Erfolgen u.a. an den Staatsopern von Budapest, Hannover, München und Berlin zu den gefragtesten Regisseuren des Musiktheaters gehört. GMD und Barock-Autorität Michael Hofstetter leitet das durch „Alte Musik“-Experten ergänzte Philharmonische Orchester Gießen.