Stadttheater Giessen
    QUARTETT

    Heiner Müller

    31. Oktober 2002 | TiL

    Nach Laclos von Heiner Müller

    Zwei frühere Geliebte treffen sich zum letzten Kampf. Liebe - lächerlich! Gefühle - nichts als Illusionen. Dienstbotengeschwätz. Die Aristokratie weiß: Es geht um nichts anderes als um Lust und Macht. Die Mittel dazu: Verführung und Gewalt. Wer Gefühle zeigt, ist verloren. Aus dem berühmten Briefroman "Gefährliche Liebschaften" von Choderlos de Laclos hat Heiner Müller einen Geschlechterkampf destilliert, Sinnbild einer verkommenen Gesellschaft. Eindrucksvoll inszenieren sich hier der Vicomte de Valmont und die Marquise de Merteuil, virtuos wechseln sie die Rollen, spielen sie Verführer und Verführte, Opfer und Täter. In diesem zynischen Gefecht ist das Wort ihre Waffe, jeder Satz ein Hieb.