Stadttheater Giessen
    DER KONSUL

    Oper von Gian Carlo Menotti

    Ihr Name ist eine Nummer, die Geschichte ist nur ein Fall.

    Das Leben in der Diktatur ist für Magda Sorel und ihren Mann John zum Alptraum geworden. Während John sich dem Widerstand anschließt und deshalb in ein anderes Land fliehen muss, versucht Magda verzweifelt, für sich und ihre Familie ein Ausreisevisum zu erwirken. Doch vergebens: Der Konsul lässt sich verleugnen, die Türen bleiben verschlossen, die Geheimpolizei verbreitet Angst und eine unmenschliche Bürokratie waltet ihres Amtes. Am Rande der Verzweiflung, sieht Magda keinen anderen Ausweg als den Tod.
    Mit seinem KONSUL schuf Gian Carlo Menotti ein psychologisch ausgefeiltes Politdrama, wie es aktueller kaum sein könnte.

    Menotti (*1911) schildert in seiner Oper die Furcht, Frustration und das Misstrauen derjenigen, die vor den Toren einer vermeintlich besseren Welt ausharren und die in den langen Listen der ewig Wartenden nicht mehr sind als eine Nummer – die Freiheit bleibt für sie eine bloße Utopie. Mit dieser Thematik ist DER KONSUL auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Werk von höchster Aktualität; nicht zuletzt vor dem Hintergrund hitziger Diskussionen um Asylverfahren und afrikanische Auffanglager, um Einbürgerung und Abschiebung in unserem Land. Schon bei der Uraufführung wurde deutlich, dass Menotti ein Werk von musikalisch wie textlich unvergleichlicher Suggestionskraft und politischer Brisanz geschaffen hatte. Der Komponist wurde für DER KONSUL mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.


    Premiere: 20. Mai 2006 | Großes Haus


    Am 7. Juli 2006 überträgt der Hessische Rundfunk auf der Welle hr2 die Aufführung der Oper live aus dem Stadttheater Gießen. Vor Beginn der Vorstellung werden Beiträge zur Oper und Interviews mit dem Produktionsteam gesendet, im Anschluss eine Podiumsdiskussion rund um das Stück und seine Thematik.


    Musikalische Leitung | Herbert Gietzen
    Inszenierung | Cathérine Miville
    Bühne und Kostüme | Lukas Noll
    John Sorel | Sebastian Geyer
    Magda Sorel | Sabine Paßow
    Die Mutter | Cornelia Dietrich
    Agent der Gehieimpolizei | Klaus Wallprecht
    Die Sekretärin | Henrietta Hugenholtz
    Mr. Kofner | Grzegorz Rózycki
    Die Italienerin | Gesa Hoppe
    Anna Gomez | Alfia Kamalova
    Vera Boronel | Kirsten Obelgönner
    Der Zauberer (Nika Magadoff) | David-Erich Fankhauser
    Assan | Vito Tamburro

    Gian Carlo Menotti

    20. Mai 2006 | Großes Haus