von 11. Mai bis 6. Juli 2007 | 2. Rangfoyer | Großes Haus
THEATER VOR DEM THEATER Historische Beiträge des Stadtarchivs
Der 5. Teil ist vom 11. Mai bis 6. Juli zu besichtigen
Die fünfteilige Ausstellung Aus der Geschichte des Stadttheaters findet im letzten Teil Theater vor dem Theater seinen Abschluss. Seit Anfang Februar informierte das Stadttheater in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Gießen anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Hauses über die Ge-schichte des Stadttheaters. Dabei standen Blicke auf die Baugeschichte, Diskussionen um den Bestand des Theater, Schlaglichter auf das Repertoire, Personen und Persönlichkeiten des Stadttheaters im Mittelpunkt. Ab 11. Mai bis zur Spielzeitpause am 6. Juli widmet sich der fünfte und letzte Teil der Ausstellung nun dem Theater vor dem Theater. Denn das Theaterspiel in Gießen begann nicht etwa erst nach der Fertigstellung des Theaterbaus am Berliner Platz. Bereits in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts lassen sich Theaterereignisse belegen, dessen Keimzelle die Universität bildete.
Fotos, Zeitungsartikel und historische Dokumente zeigen, mit welchen Divertissements sich die Gie-ßener Bürger vor 300 Jahren die Zeit vertrieben. In den Anfängen des Theaterspiels in Gießen waren dies vor allem fahrende Truppen und Mimen, die durch Deutschland zogen und die Studenten in Gießen für das Theater begeisterten. Im 18. Jahrhundert ließ der Freigeist Friedrich Christian Laukhard das philosophische Auditorium der Universität in ein Theater umgestalten und spielte dort Komö-dien. Eine aufkeimende Theaterkultur war geboren. Doch erst 1834 konnte Erst August Friese ein alljährlich wiederkehrendes Theater gründen, Gießen wurde darauf immer seltener Anlaufstation von anderen fahrenden Theatertruppen. Dieser Ausdünnung der Zerstreuungsmöglichkeiten widersetzten sich die Theaterliebhaber und gründeten kurzerhand ihr eigenes Dilettanten-Theater, das Liebhaber-Theater. Bis zur Eröffnung des Theaterbaus im Jahr 1907 jedoch musste in den unterschiedlichen Spielstätten stetig improvisiert werden: der Marktplatz, das Marstallgebäude, die Burg Gleiberg, der Loosscher Felsenkeller und das Hotel Einhorn waren nur einige Orte, an denen Stücke aufgeführt wurden geeignet war bestimmt keiner davon. Im Herbst 1897/98 begann eine neue Ära des Theaterspiels: Unter der Leitung des Intendanten Hermann Steingötter wurde erstmals ein festes Ensemble verpflichtet, doch viele wollten angebotene Engagements wegen der traurigen Lokal-Verhältnisse gar nicht annehmen. Im März 1907 fand die endgültig letzte Vorstellung im Leibschen Saal statt und Gießen konnte forthin im eigenen Stadttheater Theaterspiel genießen.
An Vorstellungstagen kann die Ausstellung vom Publikum im 2. Rang des Stadttheaters jeweils ab 18.30 Uhr bis zum 6. Juli besucht werden.
11.05.2007
Eröffnung des 5. Teil der Ausstellung
AUS DER GESCHICHTE DES STADTTHEATERS
Historische Beiträge des Stadtarchivs