Gunnar Seidel als Orpheus: So macht Antike Spaß - Gießener Anzeiger

02.10.2012

Gunnar Seidel begibt sich auf der TiL-Studiobühne als Sänger Orpheus auf die Reise in die Unterwelt, um seine gestorbene Frau Eurydike aus dem Totenreich zurückzuholen. Andreas Mihan hat den antiken Mythos peppig inszeniert, und Gunnar Seidel verkörpert in dem Solostück nicht nur den Orpheus, er schlüpft, spielt und bewegt auch noch alle weiteren Figuren, denen Orpheus auf seinem Weg begegnet, immer etwas sarkastisch kommentiert von Sysiphus, der als Strafe für sein Handeln ewig einen Stein einen Hang hinaufrollen muss. Dem Schauspieler gelingt ein kleines theatralisches Kabinettstückchen, das die Zuschauer, egal ob jung oder alt, fasziniert. So macht griechische Mythologie einfach Spaß, so verstehen die Kinder sie auch. Es darf herzlich und laut gelacht werden, wenn Orpheus statt mit einer Leier zeitgemäß mit einer E-Gitarre durch den Bühnenraum springt und losrockt. Mit einfachsten Mitteln hat Teresa Rinn das Bühnenbild ausgestattet und die Requisiten bestückt. Geeignet für Kinder ab acht Jahren. Weitere Vorstellungen von „Orpheus“ am Sonntag, 7. Oktober, und Sonntag, 18. November, jeweils 11 Uhr im TiL.

Barbara Czernek, 28. September 2012, Gießener Anzeiger