Musikalische Reise durch die Sagenwelt - Wetzlarer Neue Zeitung

02.09.2013

Musikalische Reise durch die Sagenwelt - ORPHEUS Premiere im TiL für Kinder

Ui, ui, ui: Noch so ein schönes Kindertheaterstück im TiL. Nach der märchenhaften Produktion „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ nun wieder ein umjubeltes Stück im Studiotheater.

„Orpheus“ ist eine musikalische Reise durch die Sagenwelt für große du kleine Zuschauer ab acht Jahren. Nach der einstündige Aufführung gab es begeisterten Applaus für Schauspieler Gunnar Seidel, Regisseur Andreas Mihan und für Teresa Rinn, die die fantasievollen Sagengestalten im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach entworfen hatte.

Am liebsten würde man sich sofort an die Arbeit machen, alles nachzubauen, die älteren Jugendlichen würden auch gern die Musik selbst aufnehmen, Beatbox, Händeklatschen, vor allem Gesang. Schließlich geht es um Orpheus, den legendären Helden aus der griechischen Mythologie, der mit seinem Gesang und seinem wundervollen Spiel auf der Lyra alle verzaubert. Was in der Antike die Lyra, ist in unserer Zeit die Gitarre, und auf diesem Instrument unternimmt unser junger Held beachtliche Versuche. Orpheus verliebt sich in die Nymphe Eurydike, die in der Hochzeitsnacht nach einem Schlangenbiss stirbt.

Orpheus will das nicht hinnehmen, schließlich hat er mit seiner Kunst sogar Sirenen bezirzt. Also macht er sich auf in die Unterwelt, begegnet dem dreiköpfigen Höllenhund Cerberus, dem Fährmann und schließlich auch Hades und Persephone, den Herrschern der Unterwelt. Er darf seine Geliebte wieder mit zurück in die Welt der Lebenden nehmen, doch er muss eine Bedingung erfüllen.

Die Geschichte von Orpheus und Eurydike inspirierte Künstler zu allen Zeiten zu immer neuen Sagen, literarischen Vorbildern, Opern, Gemälden. In der Inszenierung des Stadttheaters wird eine sagenhafte Ein-Mann-Show aus der Geschichte, die dennoch alle wichtigen Ingredienzien für gelungenes Theater enthält. Als zum Schluss noch Rio Reisers umgetexteter Song „Junimond“ erklingt, sind alle hingerissen.


Ursula Hahn-Grimm, 28. September 2012, Wetzlarer Neue Zeitung