Adventskonzert zugunsten des Orgelprojektes „Perle der Empore“ in ausverkaufter Bonifatiuskirche - Gießener Anzeiger

16.12.2014

GIESSEN - (rfi). Am dritten Adventssonntag fand in der ausverkauften Bonifatiuskirche ein Benefizkonzert zugunsten des Orgelprojektes „Perle der Empore“ statt, für das nach wie vor noch Spenden benötigt werden. Das hervorragende Konzert kann mit Fug und Recht eine Perle im Gießener Musikleben genannt werden.

Den Anfang machte Marc-Antoine Charpentiers „Te Deum“ für Soli, Chor und Orchester. Das mit Pauken und Trompeten erstrahlende Werk markierte gleich zu Beginn einen Höhepunkt in diesem spannenden Konzert. Marc Antoine Charpentier (1634-1704) schuf über 200 geistliche Werke; sein bekanntestes ist das „Te Deum“, aus dessen Beginn auch die Europahymne entnommen wurde. Das Werk beginnt mit einem glanzvollen Triumphmarsch, den das Orchester brillant spielte. Tom Wendt sang das Basssolo „Te deum laudamus“ mit klangvoller, sonorer Stimme. Der Chor und die Solisten musizierten gemeinsam glanzvoll mit blühendem Klang und guter Textverständlichkeit das „Te aeternum patrem“. Ein Duett für Mezzosopran und Tenor „Te per orbem terrarum“ trugen Christian und Sora Korkmaz klangschön vor. Bass und Sopransoli ließen den Abschnitt „Judex crederis“ klangvoll leuchten. Die städtische Philharmonie begleitete mit strahlendem Weihnachtsglanz; Jan Hoffmann leitete mit umsichtiger Stabführung das Konzert.

    MITWIRKENDE
    Es sangen und spielten: der Frauen- und Männerchor GV Jugendfreund 1888 e.V. Watzenborn-Steinberg, der Chor und Extrachor des Stadttheaters Gießen, der Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters Gießen (Leitung: Martin Gärtner), Naroa Inxtausti und Neivi Martinez (Sopran), Sora Korkmaz (Mezzosopran), Christian Richter (Tenor), Tomi Wendt (Bass), die Giessener Brass4Mation und das Philharmonische Orchester Gießen.

Anschließend ertönte Benjamin Brittens Chorwerk „A Ceremony of Carols“. Brittens Tonsprache vereint Züge der Spätromantik, des Expressionismus und der neuen Musik zu einem persönlichen Stil. Das Werk erklang, von Cordula Poos stilvoll auf der Harfe begleitet, klangschön und in avancierter Harmonik. Der Eingangschor wies darüber hinaus gregorianische Elemente auf. Die „Giessener Brass4Mation“ interpretierte drei Spirituals. Fetzig erklang the „Battle of Jericho“, klangsinnlich hingegen „Swing Low, Sweet Chariot“. Abschließend ertönten noch drei Kompositionen von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Aus dem fragmentarischen Oratorium Christus musizierten Chor und Orchester den ersten Teil: „Die Geburt Christi“. In das Stück einbezogen war das Lied „Wie schön leucht uns der Morgenstern“ das klangvoll ertönte. Naroa Intxausti sang mit glockenhellem Timbre „Ave maris stella“ von Mendelssohn bevor in der Weihnachtskantate des gleichen Komponisten vokaler Schmelz und instrumentaler Glanz vorherrschten. Das Publikum bedankte sich mit stehendem Beifall und musizierte zusammen mit allen Mitwirkenden fünf Weihnachtslieder.