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EINE JUGEND IN DEUTSCHLAND

von Ernst Toller | Gelesen von Carolin Weber und Roman Kurtz

Ernst Tollers Autobiographie „Eine Jugend in Deutschland“ erschien 1933 im Amsterdamer Emigrantenverlag „Querido“ – im gleichen Jahr, in dem auch Tollers Werke bei den inszenierten Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten ins Feuer geworfen wurden.

Tollers Beschreibung seiner Kindheit in der Provinz Posen, seiner Erlebnisse als Soldat im 1. Weltkrieg sowie seiner Beteiligung an der Münchner Räterepublik und der dafür verbüßten fünfjährigen Gefängnisstrafe, erschien seinerzeit trotzdem in beachtlicher Auflage. Kein Wunder, hatte Toller mit seinen, zum Teil noch in Festungshaft geschriebenen Theaterstücken doch zu den erfolgreichsten und bekanntesten Dramatikern der Weimarer Republik gezählt.

Die schmerzhaft ehrliche und dichterisch kraftvolle Erzählung dieses „revolutionären Pazifisten“ (wie der Schriftsteller und Literaturkritiker Walter Hinck Toller einmal bezeichnete) schildert nicht nur eine beeindruckende Biographie. Toller zeigt die Zerrissenheit einer Gesellschaft im Umbruch. Zwischen Monarchie und Demokratie, Pazifismus und Revolution, kommunistischer Utopie und praktikabler Politik geht es Toller und seinen Weggefährten in Folge der Novemberrevolution 1918 um nichts Geringeres als um eine neuen Weltordnung.

Um ehrlich zu sein, muss man wissen. Um tapfer zu sein, muss man verstehen. Um gerecht zu sein, darf man nicht vergessen.
(Ernst Toller)