Stadthalle: Uraufführung des urbanen Märchens »Dreamscapes« findet tosenden Beifall
Eine fantastische Kombinationaus Musik. Tanz und Lichteffekten - das ist das Stück »Dreamscapes« (Traumlandschaften). Musik, Konzept und Choreografie stammen aus der Feder der Lohrer Dominik Blenk, Markus Heldt und Robin Becker sowie des Würzburger Musikers Friedel Lelonek. Die Uraufführung am Samstag, 12. Mai in der ausverkauften Stadthalle fand den tosenden Beifall der über 700 Besucher.
Im Foyer wurde das Publikum von riesigen indianischen Traumfängern empfangen, die von der Decke hingen. Das Bühnenbild, für das Kerstin Heine,Laura Ott und Robin Becker verantwortlich zeichneten, war ein Kunstwerk für sich. Neben dem Bühnenbild fiel besonders der eindrucksvolle Einsatz verschiedenfarbigen Lichts auf, das punktgenau auf die jeweilige Szene und die darin vorkommenden Emotionen abgestimmt war.
Robin Becker und Friedel Lelonek hatten die Musik nicht nur eigens für das Stück komponiert, sie spielten sie an Schlagzeug, Keyboard und Stage-Piano auch live. Die Musik von Dreamscapes kam vollständig ohne Text aus, ebenso wie das gesamte Stück. Die Handlung, alle Emotionen wurden ausschließlich durch Tanz ausgedrückt einer Kombination von klassischem Ballett vertreten durch Cara Hopkins vom Mainfranken-Theater Würzburg und Breakdance, für den die Lohrer Dominik Blenk und Markus Heldt als Hot Potatoes stehen.
Erzählt wird die Geschichte vom Kampf von Gut gegen Böse, vom Träumen und Zu-sich-selbst-Finden, von Konkurrenz, Freundschaft, Scheitern und Gewinnen. Zwei Wanderer (Blenk und Heldt) entdecken den Tanz für sich und entkommen nur knapp dem Bösewicht Angst (Masi Aziz) und seinem maskierten Gefolge. Die Feengestalt Fantasie (Hopkins) macht sie mit dem Rabauken Abenteuer (Muharem Demiri) und seinen Leuten bekannt
Angst ist Freude
Nach anfänglichem Kräftemessen beschließen sie, gemeinsam gegen Angst zu kämpfen. Dieser saugt alte Kraft seiner Männer in sich auf und erweist sich als zu stark für die Wanderer und Abenteuer. Nur Fantasie schafft es, Angst die Maske vom Gesicht zu reißen. Angst erwacht und findet zu seinem wahren Ich zurück: Er ist Freude.
Als die Standing Ovations der Zuschauer abgeflaut waren, griff Dominik Blenk zum Mikrofon. Zu dritt (Heldt, Becker und er selbst) habe man vor vielen Jahren die ersten Überlegungen gehabt, bis die Idee entstanden sei, »etwas ganz Großes zu machen«. Es sei ein Riesentraum gewesen, »unser aller Traum, den wir nur verwirklichen konnten, weil wir daran festgehalten haben«. Auch Markus Heldt erinnerte an die Anfänge im Lohrer Jugendzentrum vor 15 Jahren und zog daraus eine Lehre »Wer dran bleibt, schafft es auch.«
Thomas Josef Möhler, 23.04.2018, Main-Echo