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WIR SELBST

Die unwahrscheinliche Geschichte eines verbotenen Romans | Buchvorstellung mit Prof. Carsten Gansel, Johanna Malecki und Pascal Thomas

Ein gehobener Schatz, sagenumwoben und lange verschollen: Der 1938 druckfertige, aber von Stalin verbotene und vernichtete große Gesellschaftsroman "Wir selbst" von Gerhard Sawatzky erzählt von einer untergegangenen Welt, der autonomen Republik der Wolgadeutschen.

Der Gießener Germanist Carsten Gansel (JLU) hat das Urmanuskript in Russland aufgespürt, sodass der Roman nun erstmals unzensiert und vollständig erscheinen kann. Gansel, der sich u.a. mit dem spektakulären Archivfund von Heinrich Gerlachs "Durchbruch bei Stalingrad" einen Namen als Manuksripteentdecker gemacht hat, berichtet im Gespräch mit Chefdramaturg Harald Wolff von der dramatischen Geschichte des Textes, dessen Autor 1944 im Gulag starb, der Spurensuche in Russland und einem vergessenen Kapitel deutscher Geschichte.

"Wir selbst" erzählt in häufigen Szenenwechseln zwischen Land und Stadt aus der Zeit zwischen 1920 bis 1937 vor allem von einem jungen Liebespaar: Elly Kraus, der Tochter einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie, die als Kind auf der Flucht vor der Roten Armee allein in Russland zurückblieb, und Heinrich Kempel, dessen Kindheit auf dem Land während des Krieges von Hunger und Entbehrung geprägt ist und der schließlich Ingenieur wird. Auch wenn Sawatzky schon beim Schreiben die Angst vor stalinistischen Säuberungsaktionen im Nacken saß und er manches unterschlug bzw. beschönigte – sein Buch ist ein höchst bedeutendes Zeitzeugnis.

Die SchauspielerInnen Johanna Malecki und Pascal Thomas lassen den Roman in ausgewählten Szenen zu Wort kommen.


- coronabedingt entfallen -

      • Mi 22.04.2020 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne | coronabedingt entfallen | Buchvorstellung