Wasser predigen und Wein trinken - hr2-kultur
24.01.2020

Das Stadttheater Gießen inszeniert Molières "Tartuffe", ein zeitloses Stück und wieder brandaktuell. Tartuffe, der Heuchler, nistet sich bei Madame Pernelle und ihrem Sohn Orgon ein, angelockt vom großen Geld. Molière wollte den religiösen Heuchler des 17. Jahrhunderts kritisieren.

Es wird politisch

Im Stadtheater Gießen bringt Regisseur Thomas Goritzki einen Mann auf die Bühne mit blauem Anzug, roter Krawatte und einem schwarz-rot-goldenen Einstecktuch, der an AfD-Politiker Björn Höcke erinnert. Nach lustigen Slapstick-Einlagen wird das Stück immer ernster. Tartuffe ist nicht nur übergriffig, sondern vergewaltigt Orgons Frau.

Fazit

Tartuffe ist der "toxische" Mann, der sich nimmt was er will und sich breit macht. Es ist erstaunlich, wie gut er in unsere heutige Zeit passt und wie das Stück die aktuelle politische Situation in so vielen Ländern widerspiegelt. Und dazu bedarf es nicht mal einer großen Veränderung am Original.
 

[Hier kommen Sie zu der vollständigen hr2-Frühkritik]


Tamara Marszalkowski, 24.01.2020, hr2-kultur