Das eigene Handeln hinterfragen

Theater sind nicht erst seit gestern Orte, an denen das Wiederverwenden und Neuaufbereiten alter Materialien gängige Praxis ist - egal ob in Schneiderei, Requisite oder in weiteren Werkstätten wie Technik, Malsaal, Ausstattung oder Schreinerei. Doch lange noch ist das Potential nicht erschöpft, denn viele Arbeitsschritte auf dem Weg zu einer fertigen Bühnenproduktion können noch deutlich nachhaltiger gestaltet werden.

Am Gießener Stadttheater wurde im Juni 2021 auf Intiative zweier langjähriger Theaterschaffenden das FORUM NACHHALTIGKEIT gegründet. So heißt die neue Arbeitsgruppe, in der Bühnen- und Kostümbildner Lukas Noll an der Seite von Regisseur und Musiker Patrick Schimanski eine Gesprächsrunde für Theater-MitarbeiterInnen anbieten, wo Erfahrungen und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit ausgetauscht werden sollen. Alte, bisher gängige Arbeitsweisen können kritisch hinterfragt und umweltbewusstere Lösungen geprüft werden. Denn kreative Lösungen zu finden gehört für TheatermacherInnen ja zu ihrem täglichen Geschäft.

Die beiden Initiatoren setzen auf Austausch, auch mit anderen Theaterhäusern:

„Auch Theater können und müssen nachhaltig sein und Verantwortung für ein nachhaltiges Handeln übernehmen. Dies zeigt sich in verschiedenen Netzwerken, in denen sich Theaterschaffende seit einiger Zeit kreativ mit Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln auseinandersetzen, Nachhaltigkeitsmaßnahmen für alle Bereiche des Theaters entwickeln und Prozesse für deren Umsetzung konzipieren. In diese Netzwerke sind wir eingebunden, am Diskurs beteiligt und können so auch von Häusern profitieren, die sich schon seit einiger Zeit mit nachhaltigem Handeln auseinandersetzen und ihre Erfahrungen einbringen.“