hungarian theatre of cluj

LEONCE ÉS LÉNA

In einer modrigen Fabrikhalle tummelt sich die gelangweilte Oberschicht, ignorant gegenüber dem Zerfall ihrer Umgebung. Dabei sind die vermeintlichen Strippenzieher selbst aufgebauschte Puppen aus Perücken und Pudermasken. Umso klarer stechen daraus Stagnation und Schäfchenzählerei hervor – wer wollte da allein an Ungarn oder Rumänien denken? Politische Idiotie und bittere Impertinenz, aber auch die dienerische Gefallsucht des Theaters selbst werden zugleich ausbuchstabiert und hinterfragt; auch die commedia dell'arte findet auf diese Weise ihr postmodernes Zitat. Tompa inszeniert Büchner als Mittelsmann zwischen Shakespeare und Beckett und schüttelt ihm dabei jede Ironie aus dem Kleid – aber wer hat behauptet, dass Absurdes nicht auch komisch sein kann? Gesangseinlagen gibt es übrigens auch. Wen das dennoch langweilt, soll halt selbst ein Theater bauen!

"UNITER (Union of Romanian Theatres) Award for Best Actor in a supporting Role of the Year 2010", nominiert für "UNITER Best Performance 2010" und "Best Designer 2010", war dieses Stück bereits auf einigen osteuropäischen Festivals zu sehen.

to know about

LEONCE ÉS LÉNA
Hungarian Theatre of Cluj

Rumänien, 2010

Regie: Gábor Tompa

Schauspiel

1h40, keine Pause

VORSTELLUNG
Fr, 28.06.2013 | 19.30 Uhr | Großes Haus