Tomi Wendt als spaßiger Jägersmann - Gießener Anzeiger
26.09.2017

Welch eine Freude, welch eine Begeisterungsfähigkeit – so spontan, überschwänglich und ehrlich kann nur ein Kinderpublikum sein. Am Vormittag gehörte das Stadttheater gestern den Kindern, die das Haus am Berliner Platz mit hellem Jubel füllten. Das Philharmonische Orchester Gießen unter der Leitung von Kapellmeister Martin Spahr hatte zum Klassiker „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew geladen.

Als Erzähler hätte man keinen Besseren als Tomi Wendt gewinnen können. Ihm sitzt der Schalk im Nacken, und er versteht es hervorragend, das junge Publikum mit allerlei Einfällen eine Stunde lang bei Laune zu halten, was gewiss nicht leicht ist. So trat er als Jäger auf die Bühne, sprach ein erfrischendes Bayerisch und ließ die Kinder an dieser „unglaublichen Geschichte“ teilhaben. Und die waren sofort mit Feuereifer dabei, als es zunächst galt, die Instrumente der einzelnen Tiere zu raten. Überall flogen die Arme in die Höhe, fast jedes Kind wollte seine Antwort loswerden, dass die Ente in dem musikalischen Märchen durch die Oboe, der Vogel durch die Flöte, die Katze durch die Klarinette, der Wolf durch die Hörner, Großvater durch das Fagott und Peter durch die Streicher charakterisiert werden.

Unter Spahrs Leitung blüten die ewig jungen Melodien des charmanten Werks auf, und Wendt erheiterte sein Publikum immer wieder mit kleinen Späßen. Keine Frage, dieser Vormittag im Stadttheater machte den Gießener Grundschülern großen Spaß. Das zeigte auch die Begeisterung beim Schlussapplaus.


Thomas Schmitz-Albohn, 26.09.2017, Gießener Anzeiger