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BÜHNENRÄUME FÜR EIN PARKHAUS

Ausstellung von Raumentwürfen für eine Tanzperformance auf einem Parkdeck

Die Bühne als kreativer Ort in der Architektur-Lehre

Einen Ort kann man nur vor Ort wahrnehmen. Nimmt man Raum oder Architektur wahr, so sieht man sich den Ort nicht einfach nur an, sondern setzt sich mit ihm in Beziehung. Zukünftige Architekten und Architektinnen müssen lernen, sich die Orte, an denen sie planen wollen, anzueignen: sie müssen Formen, Grenzen, Zwischenräume erkennen, sie müssen den Genius Loci, also den Geist des Ortes, ahrnehmen und benennen können. Sie müssen sich mit den Farben, Materialien, Transparenzen und Reflektionen des Kontextes auseinandersetzten und dabei alle fünf Sinne zur Anwendung kommen lassen: eine Analyse des Ortes ist also unumgänglich.
Die Entwurfsaufgabe eines tänzerischen Erlebnisortes für eine Parkgarage ist der erste Impuls einer Reihe von Entwurfs-, Werkstatt- und Bewegungskursen, mit denen sich Studierende an der Bauhaus-Universität unter der Leitung der Professur für Bauformenlehre, Prof. Bernd Rudolf und Dr. Luise Nerlich, seit dem Jahr 2016 bis heute beschäftigen.

Die Parkgarage des „neustädter”, einer Einkaufsgalerie zentral in Gießen gelegen, wird zum Ort für die bewusste Suche nach benennbaren Qualitäten an einem scheinbar „un-schönen” Ort.Auf einer eintägigen Exkursion nach Gießen machten sich die 22 Studierenden des Bachelor-Studiengangs Architektur mit der Parkgarage und deren Besonderheiten vertraut. Jede/r Studierende analysierte Gegenstände und Situationen und fertigte Zeichnungen und Fotos an, in denen sie/er ihre/seine individuellen Beobachtungen festhielt.

Zurück in Weimar wurde eine Struktur entwickelt, die offen für tänzerische Bewegung ist. Eine wesentliche Erkenntnis der Studierenden ist die notwendige Prozesstauglichkeit der Planung vom Objekt bis zur Logik im Prozessablauf, Gebrauch und im Recycling. Serielles Bauen, Montagefreundlichkeit, Rückbaubarkeit und Nachhaltigkeit sind Aspekte, die an dieser Professur in der Lehre vermittelt werden.
Im Laufe des ersten Semesters entstanden 22 Entwürfe für temporäre Bühnen für eine Tanzperformance Diese wurden im Rahmen einer Ausstellung an der Bauhaus-Universität Weimar den Kurator:innen Dr. Nadia Ismail (Leiterin der Kunsthalle Gießen), Tarek Assam und Massimo Gerardi (Tanzcompagnie Gießen) vorgestellt, die drei Projekte zur Realisierung auswählten.

Die Pläne und Modelle dieser Entwurfsphase können Sie hier in der Ausstellung im „neustädter” sehen.
In dieser Arbeitsphase, dem sogenannten 1. Kernmodul im Bachelorstudium, waren folgende Studierende beteiligt: Friederike Abele, Jacob Bartz, Louisa Büchs, Paul Erb, Jakob Flathmann, Annemarie Grund, Louise Harbaum, Elias Hock, Milla Hummel, Greta Jung, Viktoriia Landeis, Victoria Mann, Valentine Michel, Jonas Müller, Philine Niemeier, Alexander Quint, Meritxell Riveiro, Fanny Sandner, Annika Scholz, Anke Steinwart, Daniel Wandere, Anna Witt, Anna Zsoldos. Betreut wurde der Entwurf von Dr. Luise Nerlich unter der Assistenz von Gord von Campe.
In einer zweiten Arbeitsphase wurden ab April 2022 drei Entwürfe der ersten Phase weitergeführt, detailliert, den Gegebenheiten angepasst und dann als Prototypen im Maßstab 1:1 von den Studierenden in den Werkstätten der Bauhaus-Universität Weimar realisiert.

In diesem Entwurfsprozess steht die praktische Umsetzung des Entwurfes im Vordergrund: Der Entwurf wird von der Materialwahl über die Farbgebung, von der Finanzierung bis hin zur Transporttauglichkeit weiterentwickelt.
In dieser Arbeitsphase, dem sogenannten 2. Kernmodul im Bachelor, waren folgende Studierende beteiligt: Jacob Bartz, Valentin Chill, Paul Erb, Paul Feustel, Jakob Flathmann, Milla Hummel, Greta Jung, Philine Niemeier, Fanny Sandner, Anke Steinwart, Emma Tusl, Daniel Wandere und Anna Witt. Betreut wurde der Entwurf von Prof. DIDD Bernd Rudolf und Dr. Luise Nerlich.

Im Mai 2022 sind die drei weiterentwickelten Entwürfe von Daniel Wandere und Jakob Flathmann, von Louisa Büchs und von Louise Harbaum in der Parkgarage als Szene des site specific Tanzprojektes UN/USUAL GROUNDS zu sehen.

Luise Nerlich, Weimar, Mai 2022

Die Ausstellung ist zu sehen im Zeitraum vom 27.05. – 07.06.2022 zu den Öffnungszeiten des Einkaufszentrums neustädter.

Vergangene Termine
  • Fr 27.05.2022 | 16:00 Uhr | Einkaufszentrum neustädter | Eintritt frei | TanzArt ostwest | VERNISSAGE